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Eine Bühnensituation. Spots an der Decke. Im Hintergrund stehen zwei Personen Rücken an Rücke und breiten die Arme aus. Im Vordergrund sitzt eine Person. Sie bewegt ihren Kopf Richtung Kamera, dabei fliegen ihre Haare. Ein Spot leuchtet genau an ihrem Gesicht vorbei. Eine Theateraufführung. Eine Darstellerin liegt bäuchlings auf einem weißen Karton und breitet beide Arme zur Seite aus als ob sie fliegen würde. Dabei macht sie einen erstaunten Gesichtsausdruck.
26.04.2024

Theater ist im Augenblick

Aliena Wagner leitet seit einem Jahr den Bereich Theaterpädagogik Freizeit im LATIBUL. Davor hat sie schon mehrere Jahre für das LATIBUL gearbeitet und unter anderem das Projekt KULT. geleitet.

Wie war dein erstes Jahr?

Ich hatte ein tolles erstes Jahr. Die Arbeit im Bereich in unserem Theaterhaus ist natürlich anders als die Projektarbeit. Zum Teil musste ich viel langfristiger Denken als bei KULT., da bin ich froh, dass ich so eng mit meinem Dozent*innen-Team zusammenarbeiten kann, das auch Lust hat neue Dinge auszuprobieren und offen ist für Veränderungen aller Art. So stehen uns wirklich alle Möglichkeiten offen zu sehen, wo die Reise in unserem Theater Freizeitbereich hingeht. Das ist schön!

Was ist deine Vision von Theater? Was ist dir besonders wichtig dabei?

Wir sind gerade insgesamt im LATIBUL dabei unseren transdisziplinären Schwerpunkt auszubauen. Das bedeutet, dass man über die Grenzen einzelner Disziplinen hinausgeht und verschiedene Fachgebiete, Methoden und Perspektiven miteinander verbindet, um komplexe Probleme zu untersuchen und kreativ lösen zu können. Das ist in der heutigen Zeit glaube ich so wichtig, wie nie zuvor. Für mich heißt das Theater mit anderen Kunstformen wie z.B. Musik, Tanz, Zirkus, Medienkunst etc. zu verbinden bzw. diese miteinander verschmelzen zu lassen. Dabei ist mir besonders wichtig, diesen Ansatz auch in unsere Kurse, Projekte und Ferienprogramme hineinzutragen. In diesem Jahr haben wir deshalb auch in unseren Ferienprogrammen Angebote, in denen die Teilnehmenden über verschiedene Zugänge Kunst machen können. Besonders die musikalischen Angebote beim KinderKulturSommer kann ich sehr empfehlen, wenn man Lust hat mit Geräuschen und Klängen zu experimentieren.

Bedeutet Theater Auswendiglernen?

Theater spielen bedeutet improvisieren, flexibel sein, spontan und kreativ auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren und vor allem sich mit den Themen, die einem auf dem Herzen brennen künstlerisch zu beschäftigen. Theater machen bedeutet im Augenblick sein. Das kann bedeuten einem ganz tollen Text auf der Bühne leben einzuhauchen. Das kann aber auch bedeuten, Erlebnisse und Erfahrungen über Bewegung auszudrücken, ein Lied dazu zu singen oder in einer Gruppe gemeinsam zu erproben, was und wie etwas über Sprache vermittelt werden soll. Theater bedeutet alle Antennen auf Empfang zu stellen. Für Sinneswahrnehmungen, Gefühle und Gedanken. Auswendiglernen kann dabei sein, aber Theater ist weitaus mehr als das! Wer das direkt ausprobieren möchte, den lade ich herzlich ein, an unserem Improvisationstheater-Workshop beim KinderKulturSommer in der Woche vom 15. - 19. Juli teilzunehmen.

Worauf können wir uns in deinem Bereich in diesem Jahr besonders freuen?

In der letzten Sommerferienwoche erproben wir ein neues Format, nämlich 'intergeneratives Theater'. In der Woche vom 12. bis 16. August sind Kinder ab 10 Jahren UND ihre Eltern bzw. Großeltern dazu eingeladen, in unserem Theaterhaus mit Musik, Bewegung und medialer Unterstützung ins Spiel zu kommen und eine gemeinsame Aufführung zu den einfachen und schwierigen Themen verschiedener Generationen zu erarbeiten. Es gibt noch ein paar freie Plätze und wir freuen uns, wenn der Kurs noch voll wird!